Das System Tierleid für den Profit:
In Spanien existiert ein weit verzweigtes System, das jährlich hunderttausende Tiere betrifft – ein System, das Leid produziert, um Kosten zu sparen und Profit zu ermöglichen.
Zahlen, die erschüttern
Laut Stand 2022 gibt es in Spanien:
- 1.334 private Tierheime
- 247 öffentliche Perreras (Tötungsstationen) – finanziert durch Kommunen und staatlich subventioniert
Diese Zahlen erfassen nicht die zahlreichen Zwischenlager, die als Sammelstellen für Tiere dienen, bevor sie in zentrale Tötungsstationen gebracht werden.
Ein Beispiel: Die Sadeco-Station in Córdoba – gleichzeitig städtische Müllentsorgung und Tierauffangstation. Sie fängt Straßenhunde ein, bietet einige zur Adoption an, organisiert Volunteer-Projekte – und tötet dennoch regelmäßig Tiere.
👉 Zur Website von Sadeco (für Bildmaterial bitte nach unten scrollen)
Zwischenlager – das unsichtbare Glied der Tötungskette
Viele Kommunen können sich keine eigene Tötungsstation leisten. Stattdessen schließen sich mehrere Gemeinden zusammen und betreiben private Lager – ohne Kontrollorgane, aber mit staatlicher Subvention. Dort werden Tiere gesammelt, nicht getötet. Die Betreiber erhalten pro Hund eine „Aufwandsentschädigung“. Sobald das Lager voll ist, kommt der LKW und bringt die Tiere in zentrale Tötungsstationen – z. B. nach Málaga in die Station „El Paradiso“ (ein makaberer Name für einen Ort des Todes).
Für die Gemeinden ist das billiger als eine eigene Tötungsstation – für die Tiere bedeutet es ein Leben im Wartestand, oft unter katastrophalen Bedingungen.
Von „Dreckslöchern“ bis zu fast europäischem Standard
Die Qualität der Einrichtungen variiert stark:
- Manche Lager und Stationen sind dreckige, überfüllte Orte, in denen Tiere ohne Futter, Wasser oder medizinische Versorgung dahinvegetieren.
- Andere bieten hygienische Bedingungen, Versorgung und rudimentäre Betreuung – doch auch dort endet das Leben vieler Tiere frühzeitig.
Die gesetzlich vorgeschriebene „Aufbewahrungszeit“ hängt davon ab, wie viele Tiere eingeliefert oder eingefangen werden. Besonders zum Ende der Jagd- und Rennsaison sowie zu Ferienbeginn kommen die LKWs mehrmals pro Woche – je nach Größe der Station und Anzahl der Zwinger.
Ursachen des Tierleids
In vielen Regionen laufen unkastrierte Hunde frei umher. Hündinnen werden immer wieder gedeckt – Kastrationen sind für viele zu teuer. Die Folge: ungewollte Würfe, ausgesetzte Tiere, überfüllte Stationen.
Statistik 2021:
- 167.656 ausgesetzte Hunde
- 117.898 ausgesetzte Katzen Hauptgründe:
- 21 % ungewollte Würfe
- 13,4 % Ende der Jagdsaison
Die Aussortierung beginnt oft schon bei der Geburt. Besonders männliche Welpen werden direkt nach der Geburt getötet oder weggeworfen – bei Würfen von 8 bis 16 Welpen eine erschütternd hohe Dunkelziffer.
Orte ohne Mitgefühl
Manche Tötungsstationen sind so grausam, dass der Tod für die Tiere eine Erlösung ist. Dicht gedrängt, im eigenen Dreck, ohne Futter, Wasser oder medizinische Hilfe verbringen sie ihre letzten Tage – oft krank, verletzt, isoliert und allein bis zum letzten Atemzug.
Solange es diese Orte gibt – Massenzuchtanlagen (Rehalas) und Stationen des Todes – werden wir sie beim Namen nennen.
Profit auf dem Rücken der Schwächsten
In Ländern mit hoher Korruption gibt es Menschen, die sich an den Tieren bereichern:
- Welpen werden auf Fiestas und Märkten als billiges Spielzeug verkauft
- Jagdhunde gehen an Galgueros und Rehaleros
- Tiere werden an Blutbanken oder ins Ausland verkauft – für Jagd, Rennen, Zucht oder Kampf
- Auch Tiere aus Tiergeschäften, die nicht verkauft wurden, landen in Tötungsstationen – darunter viele Rassetiere, oft billig aus Osteuropa importiert
Gratis gibt es kein Tier aus einer Tötungsstation. Auch nicht, wenn es alt, krank oder dem Tod nahe ist.
Ich habe wirklich schon jede Hunderasse in den Tötungen gesehen.
Offiziell abgeschafft – aber die Realität sieht anders aus
Laut Gesetz (09/23) gibt es in Spanien offiziell keine Tötungsstationen mehr. Doch die Realität widerspricht dieser Behauptung auf dramatische Weise.
Allein durch die jährlich aussortierten Jagdhunde – laut Schätzung von PACMA rund 1 Million Tiere – ist offensichtlich, dass weiterhin getötet wird. Die Kapazitäten der Tierheime reichen bei Weitem nicht aus, und viele Tiere gelten als „nicht vermittelbar“, weil sie alt, krank oder traumatisiert sind.
Die Tötung erfolgt oft still, systematisch und unter dem Deckmantel der Verwaltung. Besonders betroffen sind Galgos, Podencos und andere Jagdhunderassen, die nach Ende der Jagdsaison massenhaft aussortiert werden – viele bereits als Welpen.
Solange dieses System aus Massenzucht, Ausbeutung und Entsorgung existiert, bleibt der Begriff „Tötungsstation“ nicht nur real, sondern notwendig, um das Leid sichtbar zu machen.
Mehr Infos zum System der Tötungsstationen erhältst du unter dem Menüpunkt "Hast du gewusst" > Europas Tötungsstationen